erste Sätze                                               altes Lehrbuch Langenscheidt

 

yor-Präsens: Ich komme

geliyorum          ich komme

geliyorsun         du  kommst

geliyor            er, sie, es kommt (keine Endung ist die Endung!)

 

geliyoruz            wir kommen

geliyorsunuz         ihr kommt

geliyorlar            sie kommen

 

gel-      - i -     - yor      - um

Wortstamm - Bindevokal - Zeitform Präsens  - Personalendung

 

oturuyorum        ich wohne/ sitze/ setze mich

oturuyorsun        du wohnst

oturuyor            er wohnt

oturuyoruz          wir wohnen

oturuyorsunuz       ihr wohnt

oturuyorlar         sie wohnen

 

vor -yor kommen die Vokale i, e, ü und u zum Tragen. Das gibt mehr Klang vor dem y. Türkisch ist Musik pur.

Das Schöne am Türkischen ist, dass die Verbzeitformen absolut regelmäßig sind und keine Stammveränderungen aufweisen.

Es brauchen keinerlei Stammformen  wie im Latein, Englisch oder Deutsch gelernt werden.

Die Verben stehen mit bestimmten Fällen, so wie im Deutschen.

gelmek, oturmak sind die Grundformen.

Hier akkustische Beispiele auf youtube:
koşmak rennen
gitmek gehen, fahren

yapmak machen
öğrenmek lernen

Türkçe öğreniyorum.

 

Kleine Vokalharmonie

Es gibt 8 Vokale im Türkischen:

e i ü ö in der letzten Silbe des Wortes verlangt in der nächst folgenden Silbe einen hellen Vokal: -e, -ye

a o u ı in der letzen Silbe des Wortes verlangt in der nächst folgenden Silbe einen dunklen Vokal -a, -ya

Der Dativ, der Lokativ und der Ablativ verhalten sich nach dieser Regel.

 

Der Dativ gibt die Richtung an, wohin sich etwas bewegt: Nereye?

 

kurs                     der Kurs

kursa                   zum Kurs

araba                    das Auto

arabaya   zum Auto  (y ist Bindekonsonant)

ders                der Unterricht

derse            zum Unterricht

kediye   zur Katze, der Katze

İzmir'e   nach Izmir (bei Eigennamen wird apostrophiert)

 

sandalye      der Stuhl

sandalyeye auf den Stuhl

 

İzmir'e geliyorum.

Ich komme nach İzmir.

Sandalyeye oturuyorum. Ich setze mich auf den Stuhl.

 

Der Lokativ gibt den Standort wo an: Nerede?

kursta    im Kurs

arabada    im Auto

derste        im Unterricht

Kedide otuyorum.    Ich sitze bei der Katze.

İzmir'de   in İzmir

İzmir'de oturuyorum. Ich wohne in Izmir.

Arabada oturuyorum. Ich sitze im Auto.

 

Der Ablativ gibt die Richtung an, woher etwas kommt: Nereden?

Kurstan geliyorum. Ich komme vom Kurs.

Arabadan geliyorum. Ich komme vom Auto.

Dersten geliyorum.

Kediden geliyorum.

Izmir'den geliyorum.

 

Konsonanten

Weiches d wird zu hartem t, wenn ein d auf einen harten Konsonanten stößt.

Hart sind alle Konsonanten, die sich in dem Merksatz "Haifisch Postkutsche" versammelt haben: h, f, ş (für sch), p, s, t, k, ç (tsch)

Harte Konsonanten folgen auf harte, und weiche Konsonanten auf weiche Konsonanten und Vokale (Vokale sind immer weich):

Kursta oturyorum.                  Ich sitze im Kurs.

Kurstan geliyorum.            Ich komme vom Kurs.

Arabada oturuyorum.                 Ich sitze im Auto.

Arabadan geliyorum.            Ich komme vom Auto.

 

Noch ein Tipp: Der Buchstabe ğ ist stumm und dehnt den vorauslaufenden Vokal. Das Türkische hat also ein Dehnungs-d (wie es im Deutschen ein Dehnungs-h gibt).

Der Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wird also von Kundigen 'Erdooan' gesprochen.

 

Der achte Vokal des Türkischen ist ein ı ohne Punkt und macht Deutschsprachigen ein wenig Mühe. Den Laut gibt es in Auslautungen deutscher Wörter, wird aber eben nicht als solches gekennzeichnet und nur unbetont gesprochen. Im Türkischen wird dieser Vokal aber gleich wie andere behandelt und betont.

Buche, Garage, Anke, Irene, Anne, Akazie, ect

ılık     lauwarm

ışık      Licht

ıtır      Duft

ıvır zıvır      Krimskrams

Das Türkische hat nur fünf besondere Buchstaben mehr, die sich ins lateinische Alfabet einfügen.

Wir kennen sie schon:

c (dsch gesprochen)

ç (tsch)

ş (sch)

ğ (ungesprochenes g)

ı (i ohne Punkt als weiterer Vokal)

Dann gibt es noch die große Vokalharmonie... nachzulesen in dem kleinen Langenscheidtbüchlein, siehe unten zum downloaden. 

Die Grammatik ist vokalharmonisch strikt und ausnahmslos geregelt. Das Türkische kennt keine unregelmäßig gebeugte Formen, erfordert also keine Lernarbeit oder Paukerei zu diesem Thema.

Das sind ein paar Grundregeln, mit denen man schon weit kommt.

Alle Wörter sind im Wörterbuch nachschlagbar.

Dem Selbstlernen steht nichts mehr im Wege, nur mit der Aussprache ist Vorsicht geboten, sich nichts Falsches anzugewöhnen. 

Mit dem Wörterbuch ließe sich dieser einfache Dialog so einigermaßen erschließen:

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altes Lehrbuch Langenscheidt

   
© Februar 2024 Irene Kober